Als erstes möchte ich mich für diesen miserablen Auftritt gegen die dritte Mannschaft der Sportfreunde Budenheim bei unseren mitgereisten Fans entschuldigen. Diese 24:32 (15:13) Niederlage gegen einen alles andere als starken Gastgeber aus Budenheim wäre leicht zu vermeiden gewesen, jedoch haben wir uns zum einen dermaßen dumm angestellt, aber vor allem fehlte (und das ist irgendwie erschreckend) der kollektive Wille zu gewinnen - oder wenigstens zu kämpfen, so dass die Niederlage verdient war. In unserer Lethargie haben wir uns nicht einmal gegen die (beiden) Budenheimer Akteure gewehrt, die nur darauf aus waren, dem Gegenspieler weh zu tun, sondern haben es einfach wie Mastvieh hingenommen, welches zur Schlachtbank geführt wird. Offensichtlich waren wir über die Feiertage gut gemästet worden, so dass wir an diesem Sonntag zur besten Kaffeetrinkzeit uns bereitwillig Schlachten ließen.

Nun aber zum Spielverlauf:
Nach einer wunderbaren Orgie aus technischen Fehlern und kläglichen Würfe aus aussichtsreicher Position lagen wir schnell mit 0:4 in Rückstand, was ja nicht weiter schlimm ist, da wir ja gerne dem Gegner einen Vorsprung gönnen und uns das Aufholen eines Rückstandes auch viel besser liegt. Da der Gegner aber auch nicht wirklich stark war, hatten wir beim Stande von 6:6 den Rückstand schon wieder ausgeglichen. Da wir gerade etwas im Rollen waren, machten wir auch bis 9:6 für uns weiter, wobei unser neunter Treffer unser einziger Siebenmeter in der ersten Hälfte war. Dieser wurde beim Gegenstoß von Scholli durch einen Budenheimer Akteuer verursacht, der für sein "Beinchenstellen" folgerichtig die Rote Karte gesehen hat. Jedoch haben wir wohl ebenfalls zu sehr auf die Rote Karte geschaut, denn nun hat sich die gesamte Mannschaft zum Sonntagsnachmittagsschlaf auf die Tribüne begeben - zumindest geistig. In der Folge wurde die Partie vor allem durch dreckige Fouls immer unansehnlicher, jedoch haben wir uns nicht wirklich dagegen gewehrt, so dass unsere Führung bei Stande von 12:13 wieder dahin war. Ein kurzes Zusammenreißen jedoch genügte, um die letzten drei Tore vor dem Halbzeitpfiff für uns zu markieren, so dass wir mit einer 15:13 Führung die Seiten gewechselten.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs wollten wir den Start der ersten Hälfte offenbar noch überbieten, denn mit wunderschön überhasteten Harakiri-Aktionen genehmigten wir den Gastgeber sogar eine 5:0 Serie (es stand jetzt 15:18). Mit einer Auszeit versuchte der Coach uns aus unserem phlegmatischen Zustand aufzuwecken. Jedoch wurde unser Koma nur durch ein leichtes Zucken des Augenlids unterbrochen, indem wir auf 18:19 verkürzen konnten, um anschließend jeglichen Widerstand (gegen uns selbst?) aufzugeben. Wir stellten das Handballspielen fast vollständig ein und verteilten nur noch Geschenke, so dass man als Fan der TSG wohl nur noch den Schlusspfiff herbei sehnen konnte. Die weiteren Stationen bis zum 24:32 Endstand waren 19:23, 21:26 und 23:30.

Was bleibt als Fazit (positives) festzuhalten:

• Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung:
  • schlecht von Torhütern, über Abwehr bis zum Angriff und Gegenstoß (wobei es hier vielleicht sogar die ein oder andere gelungene Szene zu sehen gab - in der ersten Hälfte)
  • jeder Feldspieler hat sich in die Torschützenliste eingetragen
  • Keiner ist vorzeitig zum Duschen
• Rein nach der objektiven Statistik war es nur das zweitschlechteste Saisonspiel - das Heimspiel gegen Ingelheim war noch jämmerlicher.
• Das nächste Spiel geht gegen den Tabellenführer; da gibt es nichts zu verlieren

Wir können nur hoffen, dass wir mit dieser Vorstellung unsere Fan nicht zu sehr verschreckt haben und können UND MÜSSEN Besserung geloben, denn sonst wird es nächsten Sonntag, den 20. Januar 2008 - 18.00 Uhr beim ersten der aktuellen Verbandsligatabelle eine äußerst unschöne Erfahrung. Bei diesem Spiel werden wir unsere Fans mehr denn je brauchen, um überhaupt in den Bereich einer Chance zu kommen. Ich freue mich schon jetzt auf eine Körper und Geist reinigende Trainingswoche, damit nächstes Wochenende wieder eine akzeptable Leistung aufs Parkett gebracht wird.